Die Brutstätte des Weltuntergangs

9 12 2009

Nachdem wir nur einen ganz kurzen Zwischenstopp mit einem sehr billigem Hostel und einem guten Essen, haben wir uns gleich am nächsten Tag aufgemacht, um die Hauptattraktion (Chichen Itza’s Pyramide, welche seit dem 7.7.2007 zu einer der neuen Weltwunder zählt) in Angriff zu nehmen.

Wir nahmen uns wie immer einen Bus und fuhren nach Valladolid, welches ein kleiner Ort ungefähr 30 Minuten von den sagenumwobenen Maya-Pyramiden entfernt ist und nisteten uns in einem kleinen aber feinen Hotel mit einem gemütlichem Garten ein, um für den Ausflug in der Frühe ausgeschlafen zu sein.

Denn wir wollten unter den ersten sein, die auf dem Gelände waren, um die Menschenmassen zu vermeiden und die mystische Umgebung für uns zu haben. Das ist uns sogar auch gelungen. Denn selbst die einheimischen Verkäufer, die jeden morgen Ihre Souvenirstände aufbauten, kamen erst so langsam eingetrudelt und wir streiften wirklich fast einsamt in den Ruinen umher.

Es war schon ganz spannend, gerade, wenn man bedenkt, was die Mayas uns für eine Geschichte hinterlassen haben. Denn die Mayas waren ein sehr schlaues Volk. Sie verfügten über eine sehr hoch entwickelte Kultur und hatten hervoragende Astronomen und Mathematiker unter sich, die u.a. einen extrem präzisen Kalender entwickelt hatten.

Dieser spezielle Kalender, welcher sehr exakt alle möglichen astronomischen Begegbenheiten bis heute vorausgesagt hat, endet am 21.12.2012. Das ruft natürlich jede Menge Spekulationen über einen Weltuntergang hervor. Doch soll man dem ganzen Glauben schenken? (Hier findet ihr eine interessant Seite über den Maya-Kalender und auch eine Rubrik, wo ihr Eure Stimme abgeben könnt, ob ihr an einen Weltuntergang glaubt oder nicht.) 

Auch wenn das alles ganz spannend in der Theorie klingt, war es jedoch nicht ganz so umwerfend, wie ich es mir vorgestellt hatte. Denn es war alles nicht so groß, wie ich dachte und leider ist es auch nicht mehr möglich die Pyramiden zu besteigen oder sich die Steine aus der Nähe anzuschauen, da alles gut abgesperrt war.

Aber vermutlich war es ziemlich spannend, für diejenigen, die die Mayan-Stadt mitten im Urwald vor gut 100 Jahren entdeckt haben. Es muß etwas mystisches gehabt haben, eine neue (äh alte) Kultur entdeckt zu haben und diese zu enträtseln und zu rekonstrurieren, wie die Menschen damals gelebt haben konnten.

Auch heute ist noch nicht alles aus den Fängen des Urwaldes geborgen worden und große Teile von Chichen Itza liegen auch heute noch darunter begraben und warten darauf befreit zu werden und wieder zum Leben zu erwachen. Denn die Geschichte der Mayas wartet noch darauf entschlüsselt zu werden, da noch nicht alle Sachen über das Warum und Weshalb vollständig erklärt sind und es diverse Theorien gibt. Also lassen wir die Wissenschafler noch ein wenig weiter klüsern, bis sie mehr wissen und konzentrieren uns auf das, was es gibt.

Zum Beispiel die kleinen Verkäufer, die Ihre Souvenirs auf dem Gelände verkaufen und wirklich wie kleine Mayas aussehen. Sie sind klein (sehr klein), haben was indianisches und man kann sich wirklich vorstellen, dass diese dort auf dem Gelände vor 1000 Jahren gelebt haben.

Nachdem es später vormittag wurde, füllte sich Chichen Itza mit sooooo vielen Touristen, dass wir froh waren so zeitig dort gewesen zu waren und machten uns wieder auf den „Heimweg“ nach Valladolid, welches wir auch noch ein wenig erkunden wollten.

Wir schlenderten ein wenig durch die gemütliche Altstadt und pilgerten bis hin zur Grotte Zaci, wo wir ein wenig mexikanische Spezialitäten zu uns nahmen und feststellen mussten, dass in diesem Teil von Mexiko scheinbar nichts gegen Kinderarbeit einzuwenden war. Denn wir wurden von einem Kind (ca. 10 Jahre alt) bedient, es kamen zwei Geschwister (ca. 2 und 4 Jahre), um uns Souvenirs zu verkaufen und ein weiterer Junge (ca. 8 Jahre), welcher Süßigkeiten und Gebäck unters Volk bringen wollte.

Nach dem kleinen Schock, ging es dann zurück zum Hotel, welches direkt gegenüber eines alten und bekannten Forts lag und nun zu einer Kirche umgewandelt wurde.

Wir genossen die Zeit hier und machen uns nun auf nach Tulum, um weitere Abenteuer zu erleben.


 

Praktisches und Tipps:

TRANSPORT:
– Bus nach Valladolid von Cancun mit ADO: 68 MXN in ca. 2 Stunden
– Bus nach Chichen Itza von Valladolid mit Oriente: 21 MXN in ca. 30 Minuten
– Bus nach Tulum von Valladolid mit ADO: 74 MXN in ca. 1,5 Stunden

HOTEL: Casa Quetzal (www.casa-quetzal.com) kleines, gemütliches und sehr schönes Hotel mit einem Garten und einem kleinen Pool, sowie Möglichkeit für Yoga, Massagen und kosmetische Anwendungen. Über www.booking.com für 50 Euro die Nacht plus Frühstück (80 MXN)

ESSEN:
Restaurante asis familiar, Calle 36 No 221, Entre 45 y 47, Valladolid

 SEHENSWÜRDIGKEITEN:
– Chicha Itzen: 111 MXN pro Person Eintritt. Ein privater Guide kann dazu gebucht werden (ca. 500 – 600 MXN … uns hat man nach langem zögern die Tour für 300 MXN angeboten). Man sollte früh morgens gehen, bevor die ganzen Touristen aus Cancun/ Playa del Carmen in Scharen kommen.
– Grotte Zaci in Valladolid


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