Nach unserem Abenteuer auf der Seeräuberinsel ging es nun in den Großstadtdschungel von Rio de Janeiro oder wie viele behaupten, die „Schönste Stadt der Welt“.
Auch wir fanden es fazinierend! Eine Stadt mit Stränden und einem See, an die sich viele Bergen mit super Aussichtspunkten fast direkt an das Meer anschmiegen.
Da wir uns nicht richtig entscheiden konnten, ob wir an der legendären Copacabana oder im hippen Ipanema unser Basislager aufschlagen sollten, haben wir uns für ein kleines Hotel direkt an der Grenze zu beiden Bezirken entschieden. So waren wir nach jeweils 3 Querstraßen entweder an der Copacabana oder am Strand von Ipanema. Besser konnten wir es kaum treffen.
Den ersten Abend gingen wir erst einmal zum Ipanema-Strand und schlürften eine Kokosnuß, während wir (die für uns bisher schönsten Menschen hier in Braslien) ein wenig beobachteten.
(Welch ein Glück wir hatten, denn schon bald, soll es verboten sein, Kokusnüsse in Rio zu verkaufen, da diese mit einen enormen Anteil am städtischen Müll beitragen und dieses unter Umständen Ratten anzieht. Lest mehr)
Den nächsten Tag machten wir uns bei strahlendem Sonnenschein und 39 Grad im Schatten auf, die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Wir setzten uns erst einmal in eine der über 500 verschiedenen Linien des Rio-ischen Busnetzes und hofften, daß wir Glück hatten, den richtigen Bus erwischt zu haben – Denn wir wollten zuerst hoch hinaus – Zur Jesus-Statue.
Das Glück war nicht ganz auf unserer Seite und als wir an der Endstation angekommen sind, waren wir nicht, wo wir hinwollten, aber so erhielten wir auf jeden Fall eine günstige Stadtrundfahrt und ein wenig mehr Überblick und Orientierung in der Stadt.
Eines der berühmtesten Wahrzeichen von Rio und eines der 7 Weltwunder ist die Christusstatue auf dem Corcovado-Berg. Um den 30 Meter hohen (plus 8 Meter Sockel) und 1145 Tonnen schweren Jesus zu sehen, fährt man mit der Corcovado Bergbahn durch einen kleinen Dschungel hinauf.
Exkurs über die neuen 7 Weltwunder:
– Chichén Itzá, Mayaruinen auf der Halbinsel Yucatán (Mexiko – wo wir in ca. 2 Wochen sind)
– Chinesische Mauer, Grenzbefestigungsanlage (Volksrepublik China, wo ich vor einem Jahr war)
– Cristo Redentor, Christusstatue in Rio de Janeiro (Brasilien – wo wir jetzt waren)
– Kolosseum, antikes Amphitheater in Rom (Italien)
– Machu Picchu, Inkaruinenstadt in den Anden (Peru – wo ich vor 3 Jahren war)
– Petra, Felsenstadt (Jordanien)
– Taj Mahal, Grabmal (Indien – wo ich vor 2,5 Jahren war und wo wir im März wahrscheinlich sein werden)
Im Anschluß machten wir uns dann auf den Weg zum Zuckerhut, wo wir den Abend mit einem der wohl schönsten Ausblicke über die Stadt, beim Sonnenuntergang über Rio, ausklingen ließen.
Wo wir nun schon so nahe den wohl berühmtesten Stränden Rios wohnten, liefen wir in Badesachen runter zum Strand und ließen es uns natürlich nicht nehmen, trotz der hohen und reißenden Wellen und dem mit Menschenmassen vollgepackten Strand, ein kleines Erfrischungsbad an der Copacabana und in Ipanema zu nehmen.
Am Abend freuten wir uns schon auf eine weitere Attraktion von Rio. Denn bis zum Karneval können wir ja leider nicht bleiben und so haben wir uns einen Besuch bei den Sambagewinnern von 2009 organisiert. Wir landeten dann in derren Arena, wo die Tänzer, Sänger und Musiker jede Woche mehrere Male für den Karneval übten und wo am Wochende eine Sambanacht stattfand.
Um dabei zu sein, muss man vor allem über standkraft und ein schlechtes Gehör verfügen. Denn die Show beginnt nicht vor 12 Uhr mitternachts und geht bis morgens um 6 Uhr.
Bevor die Show beginnt, werden massig „Sambaschlager“ gesungen, die alle Besucher mitgröhlen (ungefähr wie in der Hafenbar) und als nicht Portugiese hat man gar keine Chance in das ganze Geschehen hereinzukommen, da die Lieder nicht wirklich irgendeinen Takt, noch eine Melodie vorweisen konnten.
Als die Show mit einem treibenen Trommelkonzert begann, waren wir hin und weg und unsere Erwartungen stiegen.
Doch dann, wurde alles ganz anders, als wir es uns vorgestellt hatten.
Anstatt heißer Sambarhytmen und Mädels, die ihre Hüften dazu schwangen, war das ganze mehr oder weniger NUR LÄRM. Es gab eine Bühne, wo sich ein paar „Sänger“ befanden, die den ganzen abend nur immer ein und denselben Text (deren Vereinslied) schrien, so daß man sein eigenes Wort nicht mehr verstand, wir keine Stimme mehr hatten und völlig entnervt, aber dennoch froh die Erfahrung gemacht zu haben, was Samba für die Brasilianer ist, ins Hotel fuhren.
Aber unser wohl größtes Highlight in Rio war unser Segelflug über Rio, den wir noch kurz vor unserer Weiterreise am Morgen und nach nur 3 Stunden Schlaf nach einer mißlungenen Sambanacht, angetreten sind.
Ich dachte eigentlich, dass ich extrem aufgeregt sein würde, wenn es denn endlich soweit ist und ich dort in voller Montur auf dem Absprungbrett stehen würde und dass es ein komisches Gefühl sein würde, wenn man kurz nach unten fällt, bevor der Drachen sich im Wind verfängt und man über der Stadt schwebt. Aber es war ein tolles Gefühl, welches leider nur viel zu kurz andauerte. Denn nach ungefähr 7 Minuten kam der nächte Augenblick, wo es einem mulmig in den Knien und der Magenregion werden sollte. Die Landung. Doch auch die verlief überaus schmiedig mitten am Strand von Rio de Janeiro.
Das einzige Highlight, welches wir leider wegen unserer bereits geplanten Weitereise und auch aufgrund der viel zu überhöhten Preise für das Spiel, nicht mehr in unseren Plan hereinquetschen konnten, war ein Besuch für das wohl populärste Fußballspiel in Rio. Das letzte Spiel in dem legendären Maracanã Stadion. Denn danach wird das Station erneuert und nicht mehr die gleiche Atmosphäre und Charme haben. Denn die Brasilianer lieben IHR Station und würden dafür sterben.
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Praktisches und Tipps
TRANSPORT:
nach Rio von Angra dos Reis: mit dem Bus (Costa Verde) für R$ 30 zum Busbahnhof in Rio oder
mit einem privaten Shuttle (Auto) für ca. R$ 40 zum Hotel an der Copacabana
innerhalb Rio’s: mit einem der über 500 Buslinien für R$ 2,20
Die Strassen sind oft Einbahnstraßen, so dass die Busse oft die eine Straße in eine Richtung fahren und die nächste Straße entsprechend in die Gegenrichtung. Fahrpläne existieren nicht und auch keine Karte, wo man sehen kann, wo die entsprechende Buslinie lang fährt. Man kommt aber dennoch meist dort an, wo man hin möchte. Andernfalls kann man dem Kassierer auch bitten, dass er einem Bescheid gibt, wann man aussteigen muß.
Hier findet ihr auf jeden Fall mal einen kleinen Anhaltspunkt, über welche Busse Euch wohin transportieren:
VON COPACABANA NACH
Ipanema: 123, 125, 175, 433, 464
Jardim Botanico: 570, 572, 584
Lapa: 382, 433, 464, 571
Centro: 121, 123, 125, 126, 127
Rodovaria Novo Rio (Busbahnhof): 126, 127, 128, 474
Corcovado (Jesus): 569, 583, 584
Urca (Zuckerhut): 511, 512
Aeroporto International: REAL
Aeroporto Santos Dumont: 132, 415
VON IPANEMA NACH
Copacabana: 123, 125, 175, 433, 464
Jardim Botanico: 570, 572, 584
Lapa: 382, 433, 464, 571
Centro: 123, 125, 132, 175
Rodovaria Novo Rio (Busbahnhof): 128, 474
Corcovado (Jesus): 569, 583, 584
Urca (Zuckerhut): 511
Aeroporto International: REAL
Aeroporto Santos Dumont: 132, 415
VON LAPA NACH
Copacabana/ Ipanema: 382, 433, 464, 572
Jardim Botanico: 158, 410, 571
Centro: 247
Rodovaria Novo Rio (Busbahnhof): 497
Urca (Zuckerhut): 107
Aeroporto International/ Santos Dumont: REAL
VON CENTRO NACH
Copacabana: 121, 123, 125, 126, 127
Ipanema: 123, 125, 132, 175
Jardim Botanico: 170, 172, 173, 179
Lapa: 247
Rodovaria Novo Rio (Busbahnhof): 127, 128
Corcovado (Jesus): 180, 422
Urca (Zuckerhut): 107
Aeroporto International: 324, 326
VON RODOVIARIA NOVO RIO NACH
Copacabana: 126, 127, 128, 474
Ipanema: 128, 474, REAL
Jardim Botanico: 170, 172, 173
Lapa: 362, 497
Centro: 127, 128, 170
Corcovado (Jesus): 497, 498
Aeroporto International/ Santos Dumont: REAL
VON AEROPORTO INTERNATIONAL NACH
Copacabana/ Ipanema: REAL
Centro: 324, 326
Aeroporto Santos Dumont: REAL
VON AEROPORTO SANTOS DUMONT NACH
Copacabana/ Ipanema: 132, 415
Aeroporto International: REAL
SEHENSWÜRDIGKEITEN:
– Jesus Trem Do Corcovado: R$ 36 per Person
– Zuckerhut: Bis zur Hälfte R$ 22 – bis nach oben R$ 44 per Person (Tipp zum Sonnenuntergang rauffahren)
– Sambashow: von R$ 70 (Flop) – 220 (sehenswert) pro Person
– Favelatour: R$ 65 (www.favelatour.com.br)
ESSEN: asiatische Restaurants in Ipanema:
– Opium (www.ipanemaplazzahotel.com.br)
– Boodah – Sushi Lounge (www.boodahsushiloung.com.br)
– Essen nach Kilo: in der Rua Barao da Torre (schräg gegenüber vom Supermarkt), braten Steaks frisch nach Wunsch (Gerichte zwischen R$ 10 – 20)