Die Brutstätte des Weltuntergangs

9 12 2009

Nachdem wir nur einen ganz kurzen Zwischenstopp mit einem sehr billigem Hostel und einem guten Essen, haben wir uns gleich am nächsten Tag aufgemacht, um die Hauptattraktion (Chichen Itza’s Pyramide, welche seit dem 7.7.2007 zu einer der neuen Weltwunder zählt) in Angriff zu nehmen.

Wir nahmen uns wie immer einen Bus und fuhren nach Valladolid, welches ein kleiner Ort ungefähr 30 Minuten von den sagenumwobenen Maya-Pyramiden entfernt ist und nisteten uns in einem kleinen aber feinen Hotel mit einem gemütlichem Garten ein, um für den Ausflug in der Frühe ausgeschlafen zu sein.

Denn wir wollten unter den ersten sein, die auf dem Gelände waren, um die Menschenmassen zu vermeiden und die mystische Umgebung für uns zu haben. Das ist uns sogar auch gelungen. Denn selbst die einheimischen Verkäufer, die jeden morgen Ihre Souvenirstände aufbauten, kamen erst so langsam eingetrudelt und wir streiften wirklich fast einsamt in den Ruinen umher.

Es war schon ganz spannend, gerade, wenn man bedenkt, was die Mayas uns für eine Geschichte hinterlassen haben. Denn die Mayas waren ein sehr schlaues Volk. Sie verfügten über eine sehr hoch entwickelte Kultur und hatten hervoragende Astronomen und Mathematiker unter sich, die u.a. einen extrem präzisen Kalender entwickelt hatten.

Dieser spezielle Kalender, welcher sehr exakt alle möglichen astronomischen Begegbenheiten bis heute vorausgesagt hat, endet am 21.12.2012. Das ruft natürlich jede Menge Spekulationen über einen Weltuntergang hervor. Doch soll man dem ganzen Glauben schenken? (Hier findet ihr eine interessant Seite über den Maya-Kalender und auch eine Rubrik, wo ihr Eure Stimme abgeben könnt, ob ihr an einen Weltuntergang glaubt oder nicht.) 

Auch wenn das alles ganz spannend in der Theorie klingt, war es jedoch nicht ganz so umwerfend, wie ich es mir vorgestellt hatte. Denn es war alles nicht so groß, wie ich dachte und leider ist es auch nicht mehr möglich die Pyramiden zu besteigen oder sich die Steine aus der Nähe anzuschauen, da alles gut abgesperrt war.

Aber vermutlich war es ziemlich spannend, für diejenigen, die die Mayan-Stadt mitten im Urwald vor gut 100 Jahren entdeckt haben. Es muß etwas mystisches gehabt haben, eine neue (äh alte) Kultur entdeckt zu haben und diese zu enträtseln und zu rekonstrurieren, wie die Menschen damals gelebt haben konnten.

Auch heute ist noch nicht alles aus den Fängen des Urwaldes geborgen worden und große Teile von Chichen Itza liegen auch heute noch darunter begraben und warten darauf befreit zu werden und wieder zum Leben zu erwachen. Denn die Geschichte der Mayas wartet noch darauf entschlüsselt zu werden, da noch nicht alle Sachen über das Warum und Weshalb vollständig erklärt sind und es diverse Theorien gibt. Also lassen wir die Wissenschafler noch ein wenig weiter klüsern, bis sie mehr wissen und konzentrieren uns auf das, was es gibt.

Zum Beispiel die kleinen Verkäufer, die Ihre Souvenirs auf dem Gelände verkaufen und wirklich wie kleine Mayas aussehen. Sie sind klein (sehr klein), haben was indianisches und man kann sich wirklich vorstellen, dass diese dort auf dem Gelände vor 1000 Jahren gelebt haben.

Nachdem es später vormittag wurde, füllte sich Chichen Itza mit sooooo vielen Touristen, dass wir froh waren so zeitig dort gewesen zu waren und machten uns wieder auf den „Heimweg“ nach Valladolid, welches wir auch noch ein wenig erkunden wollten.

Wir schlenderten ein wenig durch die gemütliche Altstadt und pilgerten bis hin zur Grotte Zaci, wo wir ein wenig mexikanische Spezialitäten zu uns nahmen und feststellen mussten, dass in diesem Teil von Mexiko scheinbar nichts gegen Kinderarbeit einzuwenden war. Denn wir wurden von einem Kind (ca. 10 Jahre alt) bedient, es kamen zwei Geschwister (ca. 2 und 4 Jahre), um uns Souvenirs zu verkaufen und ein weiterer Junge (ca. 8 Jahre), welcher Süßigkeiten und Gebäck unters Volk bringen wollte.

Nach dem kleinen Schock, ging es dann zurück zum Hotel, welches direkt gegenüber eines alten und bekannten Forts lag und nun zu einer Kirche umgewandelt wurde.

Wir genossen die Zeit hier und machen uns nun auf nach Tulum, um weitere Abenteuer zu erleben.


 

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Viva la Mexico

7 12 2009

Mexiko wir kommen!

Nach einer fast endlos erscheinenden Reise über 3 Weltsteile (Südamerika – Brasilien, Nordamerika  – USA und Mittelamerika – Mexiko) an nur einem Tag, sind wir nun froh endlich in Cancun gelandet zu sein.

Der erste Eindruck ist auch recht positiv. Alles wirkt ein wenig mehr zivilisiert, organisiert und es wird englisch gesprochen und verstanden. Aber wen wundert das schon, wenn der größte Teil der Besucher hier Amerikaner sind?

So richtig viel war mit uns an dem Abend nicht mehr anzufangen. Deshalb entschlossen wir nur noch schnell was Essen zu gehen, bevor wir unsere weitere Zeit hier verplanten.

Vom Hostel haben wir einen Tipp für ein Restaurant bekommen und wußten nicht so recht, ob wir es ausprobieren sollten. Doch es stellte sich, nach all dem ungesunden Essen in Brasilien, als eine kleine Goldgrube dar.

Wir bekamen einen Begrüßungs-Margaritha, hatten ein wenig typische mexikanische Live-Musik und unser Kellner (dem ich im Sitzen in die Augen schauen konnte, so klein war der) servierte uns unsere Getränke balancierenderweise übereinandergestapelt auf dem Kopf. Welch eine Showeinlage! Wir waren beeindruckt von der Atmosphäre und dem guten und gesunden Essen ohne, daß das Restaurant von vielen Touristen wimmelte, sondern viel mehr von Einheimischen gut besucht war.

Seit gespannt, was wir die nächsten Tage von unserem Besuch in den bekannten Maya-Ruinen von Chichen Itzen zu berichten haben.

Adios
Colle

P.S. Auch wenn es für uns etwas komisch ist und nicht wirklich ein weihnachtliches Gefühl in der Wärme aufkommt, haben wir Kerzen angezündet und traditionell den 2. Advent bedacht.

 

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Kein Nikolaus

6 12 2009

Wir haben uns am Samstag Nacht (5.12.) von Sao Paulo nach Chicago aufgemancht und wie es sich gehört habe ich meine Trekkingschuhe ordentlich geputzt und sie in den Gang unseres Flugzeuges gestellt.

Aber nichts! Außer, dass sich die Stewardessen darüber beschwerten, daß die Schuhe im Weg waren, gab es keine Füllung in den Schuhen.

Auch in Chicago auf dem Flugplatz, ruhte ich mich ein wenig bis zu unserem Flug nach Cancun aus, stellte die Schuhe neben mich und stellte mich schlafend. Auch hier nichts….

Endlich auf dem Weg nach Mexiko, wollte ich dem Nikolaus noch einmal eine letzte Chance geben. Aber auch diese blieb unbeantwortet.

Nun wundere ich mich doch wirklich! Ich war lieb und artig und hatte meine Schuhe geputzt und doch gab es keine kleine Belohnung für mich.

Woran lag das wohl?
Kann sich der Nikolaus die Reise mit dem Flugzeug oder in andere Länder nicht leisten? Hat er zuwenige Helfer im Ausland? Oder lohnt es sich im allgemeinen nicht in den Süden zu fliegen, weil es zu wenige artige Kinder hier gibt?

Ich werde es wohl nicht erfahren und hoffe nächstes Jahr wieder bedacht zu werden.

Eine etwas vom Nikolaus enttäuschte
Colle





Die letzte Etappe – Ihlabela

5 12 2009

Unser letzter Stop in Braslien war nun auch geplant. eine Reise zur schönen Insel – Ihlabela.

Auch diese Insel hat ist in die Geschichte der Piraterie eingegangen, doch lange nicht so überzeugend und idyllisch wie Ihla Grande.

Dennoch bietet die Insel eine vielfalt an Stränden und eine Straße, die sich wie eine Berg- und Talbahn auf und ab und um zahlreiche Kurven entlang des Strandes windet.

Im Gegensatz zu Ihla Grande, ist diese Insel viel mehr bevölkert und wird anscheinend mehr als Wochenendsausflugsziel von den Paulistanern genutzt. Denn man sieht überall Sommerhäuser und luxuriöse Villen in der Nähe der Strände und so gut wie keine ausländische oder Rucksack-Touristen.

Die Rucksacktouristen haben es hier auch ziemlich schwer. Es gibt zwar jede Menge schöne Unterkünfte, von Hütten bis zu teuren Hotels. Doch man benötigt definitivt ein Auto, um auf der Insel ein wenig rumzukommen, da der Bus sehr selten und unregelässig (etwa einmal pro Stunde) geht und die Abstände doch relativ groß und die Auswahl an Restaurants relativ gering sind.

Falls man allerdings mit einem Auto ausgestattet ist, bietet die Insel eine Vielzahl an Aktivitäten. Von Wandern in den Bergen, über Schwimmen, Schnorcheln, Tauchen, Surfen oder auch nur an einem der zahllosen Strände liegen.

Vorsicht ist jedoch vor allen in den Abendstunden geboten. Denn dort legt sich der „Borrachudo“ richtih ins Zeug. Das ist ein Hybrid zwischen Mücke und kleiner Fliege, die nicht nur sticht, sondern richtig beißt und schon fast schmerzhaft juckende, blutige und feuerrote Stiche hinterläßt.

Leider blieben wir von dem Insekt nicht verschont und kämpfen noch heute mit dem ständigen Juckreiz und den riesigen roten Flächen, die überall verteilt auf unserem Körper sind und aussehen, als wären wir aus einer Seuchenklinik ausgebrochen. Wir wollen aber mal nicht weiter rumjammern …

Nach fast 3 Tagen in unserem „eigenen“ schnuckeligen Resort mit Schwimmingpool und einer kleinen Meeresbucht auf der anderen  Straßenseite, ist das Wetter mit 18 Grad nun auch perfekt, um die Weiterreise anzutreten.

Viele Grüße schon bald wieder aus dem sonnigen Cancun.
Colle

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Praktisches und Tipps:

TRANSPORT:
Bus: von Sao Paulo mit Litoranea für ca. R$ 40 bis Sao Sebastiao (Fährstation). Die Fahrt dauert ca. 4 Stunden.
Tipp: Das Busticket zurück sollte man direkt bei der Hinfahrt kaufen, da man keine Tickets im Bus bei der Fähranlegestelle für den Bus kaufen kann.Bus von Tiete zum Internationalen Flughafen geht jede Stunde um 15 Minuten nach einer vollen Stunde für R$ 31,20 und die Fahrt dauert bei fließendem Verkehr von 30 Minuten bis zu 1 Stunde in stockendem Verkehr.

Fähre: von Sao Sebastiao mit der Fähre nach Ihlabela (Barra Velha). Die Überfahrt ist für Passanten kostenlos und dauert ca. 15 – 20 Minuten.

Bus auf der Insel: R$ 2,20. Fährt aber sehr selten und unregelmässig. Ungefähr einmal in der Stunde.

HOTEL:
Chalés Sinbad (
www.chalesinbad.com.br) in der Av. Riachuelo, 3905 – Praia do Portinho für R$ 100 pro Nacht inkl. Frühstück und Pool. Etwas größer Hütten bis zu 4 Personen kosten R$ 150.

ESSEN:
Wenn man kein Auto hat, kann es sich etwas schwierig gestalten, da außerhalb der Session kaum Restaurants an den Stränden geöffnet haben und man immer in die Stadt fahren muss, wo es durchweg nur „Fast Food“ gibt.
Uns wurde jedoch ein Restaurant mit gutem Fisch und Meeresspeisen in gehobener Preisklasse empfohlen, welches fast direkt neben unserem Hotel lag. Ihla do Sul in der Av. Riachuelo (Praia do Portinho) – aber zu dem Zeitpunkt geschloßen hatte.

 





Herzklopfen in Paraguay

30 11 2009

Da wir nun schon so nah an der Grenze zu Paraguay waren, ließen wir es uns natürlich nicht nehmen auch einen kleinen Ausflug dorthin zu machen.

Wir nahmen also den Bus von Foz do Iguacu, der über die Grenze geht. Da waren wir dann auch schon. Der Bus hielt kurz und wir fragten uns, ob wir hier schon aussteigen müssten. Doch moment mal, warum fährt der Bus einfach durch? Müßen wir nicht aussteigen und aus Braslien ausreisen und uns einen Stempel in Paraguay für die Einreise geben lassen?

Nun war es zu spät – wir waren bereits in Paraguay.

Somit stiegen wir aus und machten uns auf in der zweitgrößten Stadt in Paraguay: Ciudad del Este, ein wenig shoppen zu gehen. Denn die Stadt ist dafür bekannt, dass es hier massig an billigen Waren gibt. Denn es ist Zollfrei hier zu handeln. Die
ganze Stadt gleicht einem riesigen Basar und ich lüge sicherlich nicht, wenn ich behaupte, dass das wohl der größte Markt, mit dem meisten „Schrott“ in Südamerika ist. Denn fast alles, was man hier sicht, sollte man mit Vorsicht walten lassen.
Der Großteil der Marktstände und der fliegenden Händler verkaufen illegal und gefälschte Markenware. Doch, wenn man einen Offiziellen Laden findet, dann spart man bei Orginalware immer noch 50% im Vergleich zu den Preisen in Europa.

Nach ein wenig auf und abgelaufe und einem komischen Gefühl im Bauch (Passanten, die Messer hatten, Wachmänner mit riesigen Gewehren und dünsteren Gestalten in Häuserschluchten), machten wir uns auf den Weg zurück.

Doch da war nun wieder unser Problem. Wir waren ja illegal in Paraguay. Wir hatten keine Stempel in unserem Pass und alles was wir bis jetzt mitbekommen hatten, war Paraguay nicht gerade ein Land mit dem zu spaßen sei. Es zählt zu einem der
ärmsten Länder und es ist doppelt so Korrupt wie Kolumbien (Laut Wikipedia steht
Paraguay in der Liste mit der höchsten Korruption auf Platz 154 (wobei Platz 1
– keine Korruption und Platz 180, das Land mit der meisten Korruption, bedeutet) und wir wollten hier also auf gar keinen Fall in irgendwelchen Trouble kommen.

Wir schmiedeten also einen Plan.

Zu Fuß ging es nicht. Da würden wir auf jeden Fall kontrolliert werden. Zudem war das auch noch gefährlich, da die meisten Überfälle auf der Brücke von Paraguay’s zu Braslien’s Kontrollstelle passieren.

Deshalb setzten wir uns einfach wieder in den Bus und hofften, dass er auch dieses Mal wieder durchfahren würde. Dumm war nur dass wir die einzigen im Bus waren und auffallen würde, dass (zumindestens ich) nicht südamerikanisch war.

Kurz vor der Grenze hielt dann der Busfahrer und bat uns auszusteigen.

Schreck laß nach. Müssen wir jetzt durch die Grenzabfertigung?

Puhh, noch mal Glück gehabt. Wir sollten nur in den anderen Bus einsteigen, der rappelvoll mit brasilianern war, die Ihre wöchentlichen Einkäufe in Paraguay gemacht haben.

Nun waren wir über den Paraguayanischen Teil der Brücke und es stand uns nur noch der brasilienische Grenzposten bevor. Unsere Herzen pumpten ein wenig schneller Blut durch den Körper und wir versuchten, so unauffällig es ging, so zu tun, als wenn wir hier ständig hin und herfahren und liessen uns nichts von unserer Anspannung anmerken.

Doch dann hielt der Bus an der braslienischen Übergangsstelle. Einige stiegen aus, andere blieben, wie wir, im Bus.

Und dann, dann kam ein Beamter in den Bus und sah sich ein wenig um. Er begutachtete und musterte wirklich jeden.

Doch zum Glück war es „nur“ ein Zollbeamter, der nur an den Einkäufen und den Zöllen interessiert war und nach 10 (gefühlten 20) Minuten, konnten wir dann wieder erleichtert ausatmen.

Wir hatten es geschafft. Wir waren wieder in Braslien.

Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie froh wir waren und um wievieles sicherer wir uns auf dieser Seite fühlten. Wir entspannten uns sichtlich und waren froh über das Happy-End.

P.S. Im Nachinein stellte sich aber heraus, dass wir uns ein wenig zu viele Sorgen gemacht hatten, denn wir fragten im Hostel nach und die meinten, dass wenn man durch die Grenze geht und nach einem Stempel fragen, würden sie einen komisch angucken, auslachen und eher als suspekt ansehen.





Die Wassergewalten im Dreiländereck

29 11 2009

Nach unser 30! stündigen Busfahrt, waren wir nun endlich im westlichen Teil von Braslien. Genauergesagt in Foz do Iguacu – dem heißesten Ort in Südamerika.

Es versprach spannend zu werden. Denn wir befanden uns nun im Dreiländereck zwischen Braslien, Argentinien und Paraguay und es gab einiges zu sehen.

Zuerst ist natürlich der weltgrößte Wasserfall zu erwähnen. Die Wasserfälle von Foz do Iguacu sind breiter (2700m) als die Victoria-Fälle und höher (80m) als die Niagara-Fälle. Und ich kann sagen, dass ich diese Fälle durchaus spannender und sehenswerter fand als beide anderen Fälle zusammen.

Denn von der brasilianischen Seite bekommt man eine fantastische Übersicht über die Breite und die Vielfalt der bis zu 300 verschiedenen Fälle, die teilweise tosend und teilweise über mehrere Kaskaden sich in den Fluß ergießen.

Natürlich konnten wir es uns nicht nehmen lassen und haben selbstverständlich auch die Fälle auf der argentinischen Seite besucht.Der Nationalpark ist ein wenig größer und man kann leicht 5-6 Stunden darin verbringen ohne zu merken, wie die Zeit bei all den aufregenden Sachen vergeht.

Hier sind die Fälle so nah, daß man sich oft inmitten der Wasserfälle befindet und klatschnaß wieder herauskommt. In dem „Teufelsrachen“ fließen pro Sekunde 13.000 Kubikmeter Wasser herab und ich garantiere, dass man das auch als Besucher gut zu spüren bekommt. Wenn man zur „Devils Throat“ mit der kleinen Bahn fährt, dann sollte man auch ein wenig auf die Geräusche hören, die die Bahn von sich gibt. Das ist ein taktvolles kleines Konzert, was einem dort geboten wird und mit jeder Menge Schwung und Samba.

Die Wasserfälle liegen zudem inmitten einem großen Urwaldähnlichen Gebiet, das eine reichhaltige Arten- und Pflanzenvielfalt hervorbringt. So haben auch wir massig interessante Vögel, bunte Schmetterlinge, korpulierende Kormorane, durch Baumkronen springende Affen und essenstehlende Nasenbären bei unserer Wanderung zu den Fällen sehen können.

Nun wundert ihr Euch sicherlich, warum ihr noch nie etwas von den weltgrößten Wasserfällen gehört habt? Wissen tue ich es nicht. Aber ich nehme mal an, dass es an dem komplizierten Namen liegt. Oder wer merkt sich schon einfach „Foz do Iguacu“ – Was auf indianisch soviel wie „großes Wasser“ bedeutet?

Foz do Iguacu hat aber nicht nur die Wasserfälle zu bieten, sondern auch das weltweit größte Wasserkraftwerk – Itaipu, welches es sich mit Paraguay teilt. Wir haben dem ganzen auch einmal eine kleine Tour gewidmet und gelernt, daß dieses Wasserkraftwerk 100% von Paraguay’s (wobei Paraguay nur 5 Prozent anwendet und einen Teil der übrigen 95% an Braslien verkauft ;-)) und 75% von Brasilien’s Elektrizität erzeugt. Dass ist eine ganze Menge (14 GW – ungefähr doppelt soviel wie Schwedens 1200 Wasserkraftwerke oder 14 Kernkraftwerke produzieren), verteilt auf 196 m Höhe und fast 8000 m Breite. Das besondere an diesem Kraftwerk ist aber auch, dass es zur Hälfte in Paraguay und zur anderen Hälfte in Brasilien liegt und sich beide Länder alles teilen.

BILDER

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Praktisches und Tipps:

TRANSPORT:
von Rio de Janeiro mit Koiwa oder Pluma für ca. R$ 144 (Fahrtdauer ca. 24 Stunden)
innerhalb von Foz do Iguacu: – vom Busbahnhof zum Zentrum: einen der grünen, gelben oder grauen Busse nach TTU (R$ 2,20 pro Person) nehmen. In TTU kann dann in den Anschlußbus ohne weitere Kosten gewechselt werden. Einfach hinten einsteigen! 
– zum Wasserfall auf brasilanischer Seite den Bus zum Aeroporto/ Parque National nehmen (R$ 2,20 pro Person) und bis zur Endstation fahren
– zum Wasserfall auf argentinischer Seite wir haben einen Shuttle Service vom Hostel (R$ 25 pro Person) genommen, der einen hinbringt und nach vereinbarter Zeit wieder abholt. Sehr geschmiedig. Der Fahrer versucht allerdings nach dem Eintritt in den Park einem die Eintrittstickets wieder abzunehmen, weil er dann am nächsten Tag dafür nur die Hälfte bezahlen muss und ein wenig mehr Gewinn macht)
Ansonten geht es auch einfach mit dem öffentlichen Bus, der auch regelmässig nach Argentinien zu den Fällen fährt    
– zum Wasserkraftwerk Itaipu den Bus Vila „C“ oder Comnjunto „C“ nehmen (R$ 2,20 pro Person) und am Besten dem Kassierer oder Fahrer bitten einen Tipp zu geben, wann man aussteigen soll

HOSTEL:
Paudimar (Centro) Fall, hat auch Doppelzimmer R$ 65 mit Hostelkarte und ansonsten R$ 75

SEHENSWÜRDIGKEITEN:
auf brasilianischer Seite
Wasserfall: R$ 22 Eintritt (inkl. Busticket), welche noch mit diversen Abenteuer-Packages aufgestockt werden können (Rafting, Abseilen, Helicopterflug etc.)
Itaipu: R$ 19 – Vogelpark: R$ 25, befindet sich nur 100m vom Eingang zum Wasserfall 

auf argentinischer Seite
– Eintritt zum Wasserfall R$ 35 oder 60 argentinische Peso
– Flasche Wasser R$ 8 oder 4 argentinische Peso – Buffett 55 argentinische Peso

ESSEN:
– Hokkai Sushi Restaurant: Bestes Sushi in japanischer Atmosphäre (an der Schimmelpfeng/ Rua Mal Deodoro (gegenüber von McDonalds und dem Biergarten).
– Biergarten: Gute und große Fleischgerichte. Am Besten nach einer halben Portion fragen oder teilen (an der Schimmelpfeng/ Rua Mal Deodoro (gegenüber Hokkai Sushi und von McDonalds).
– Officina do sorvete: Reichhaltige Eisauswahl (48 Sorten), die nach kg abgrechnet wird Schimmelpfeng neben dem Subway).





Die Ruhe vor und nach dem Sturm

25 11 2009

Nach all den aufregenden Abenteuern in Rio, hatten wir beschlossen uns endlich mal ein wenig Erholung an einem einsamen Strand zu gönnen, denn ich hatte bei eBay eine Unterkunft bei einem deutsch-brasilianischen Pärchen ersteigert, die genau das versprach.

Wir dachten eigentlich, dass der ersehnte Strand gleich auf der anderen Seite der Bucht von Rio liegt und machten uns auf. Jedoch mußten wir feststellen, dass es eine weitere halbe „Weltreise“ war. Denn anstatt der veranschlagten 30 minuten, wurden es dann doch fast 3 Stunden in praller Hitze und holprigen Bussen.

Jedoch angekommen, wurden wir herzlich umsorgt und um unser leibliches Wohl brauchten wir uns keine weiteren Sorgen machen. Von früh bis spät Essen und Trinken satt (wie im Schlaraffenland) und eigens für uns organisierte kleine Wanderungen am Strand und eine gemütliche Bootsfahrt auf dem nahegelegenen Kanal zum See.

Die beiden Dieter und Stael haben sich rührend um uns gekümmert und wir haben uns also endlich mal richtig ausruhen können und Kraft für unsere Weitereise nach Foz do Iguacu sammeln können. Denn dieser Trip sollte ganze 30! Stunden dauern.
 

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Praktisches und Tipps:

TRANSPORT: von Rio Edifìcio Meneses cortes (Busfahrer fragen, wann man aussteigen soll) mit dem Bus nach Marica R$ 8 und dann mit dem Bus nach Cordeirinho R$ 2,30 oder direkt nach Ponta Negra und ebenfalls in Cordeirinho Rue 113 aussteigen.

UNTERKUNFT: über eBay 

ESSEN: All inklusive 🙂





Rio, und seine Schattenseite

24 11 2009

Die Traumstadt Rio, hat allerdings auch seine Schattenseiten. Sie weist nämlich so einige Favelas (Slums) auf, die sich Rio Seite an Seite mit Luxusvillen teilen.

Außerdem bemerkt man auch schnell ein unbehagliches Gefühl, welches sich auf die sehr hohe Kriminalitätsrate zurückführen läßt.

Wenn man so durch die Straßen geht, fällt einem schon sehr schnell auf, daß so gut wie keiner irgendeine Taschen oder  Wertsachen bei sich trägt und überall Wachmänner oder Polizei mit großen Schußwaffen ein scharfes Auge auf alle
Passanten werfen.

Auch wir haben uns ohne Rucksäcke oder Wertsachen durch die Stadt bewegt, da wir es auf jeden Fall vermeiden wollten, wie so einige andere, die wir getroffen haben, ausgeraubt zu werden. Auf der einen Seite ist dies natürlich sehr schade, da wir dadurch nicht so viele schöne Fotos machen konnten und auch die Stadt an sich nicht immer richtig entspannt geniessen konnten, aber auf der anderen Seite war es auch ein sehr gutes Gefühl ohne jeglichen „Balast“ und die Angst ausgebraubt zu werden, durch die Stadt zu ziehen.
 
(Pipo: Wir haben es tatsächlich bis geschafft, nicht ausgeraubt zu werden. Toi, toi, toi)

 Auch wenn wir uns in eine sichere Gegend einquartiert hatten, haben wir gleich in der Straße hinter unserem Hotel eine kleinere Favela (Slum) entdeckt. Wir sind die Straße mehr oder minder zufällig entlang gegangen und fühlten uns ein wenig mulmig, als alle Menschen uns anstarrten und wir sahen, wie diese in ihren ärmlichen Verhältnissen lebten. Häuser wurden mehr oder weniger einfach aufeinander gebaut und immer weiter in die Berge herein. Straßen existieren nicht, sondern nur kleine und sehr schmale Treppen führen zu den höher gelegen Häusern.
Für die Abfallentsorgung haben sie sich auch ein besonders System ausgedacht. Es wurde einfach eine Rinne von oben nach unten gebaut und so braucht man einfach nur seinen Müll irgendwo in der Seite hereinschmeissen und es kommt automatisch unten an (dementsprechend riecht es auch und sieht es auch auf den Straßen aus).

Diese kleine Begebenheit nahmen wir dann auch zum Anlaß etwas mehr über die Favelas und die Menschen, die dort wohnen zu erfahren und buchten uns eine Tour mit einem Führer.

So erfuhren wir ein wenig mehr darüber, was Favelas sind, warum sie entstanden sind und daß Rio eigentlich nicht dasselbe wäre, würde es diese nicht geben.

Rio ist auf der einen Seite stolz darauf und auf der anderen Seite werden die Favelas
todgeschwiegen, so daß man sie in keinem Stadtplan finden wird, was es für Touristen besonders schwierig macht diese Gebiete zu vermeiden, so daß man wie wir einfach ohne Vorankündigung darin landet, was gar nicht so schwer ist. Denn von den 6 Millionen Einwohnern im Stadtzentrum von Rio, leben 1,7 Menschen in einer von den 1000 Favelas in der Stadt.

Sollte man in einer Favela landen, geht allerdings meistens alles gut, wenn man nicht gerade mit seinen Wertsachen vor den Augen der Einwohner dort rumprahlt. Denn Favelas sind nicht immer gefährlich. 90 % der dort lebenden gehen einer normalen
Arbeit nach und nur ein sehr geringer Anteil wirft ein schlechtes Licht auf die Reputation der Favelas.

Im Prinzip gibt es nur einige wenige Favelas, die mit Drogen und Kriminalität in Verbindung gebracht werden (wie Rochina, die wir nur aus dem Auto zu sehen bekamen). Und in diesen speziellen Favelas, in denen das Drogenbusiness und die Bandenkriege florieren, werden die Bosse alles daran setzen, dass Touristen nicht ausgeraubt oder bestohlen werden. Denn wenn jemand aus der Favela erwischt wird, der das tut, geht es ihm an den Kragen. Die Drogenbosse wollen unter allen Umständen vermeiden die Polizei im Revier zu haben.
Der Ursprung der Favelas rührt daher, dass 1888 die Sklaverei sein Ende fand und das die „Sklaven“ danach ohne Geld, Essen oder Grund und Boden da standen und auch keins bekamen. Doch der Staat fand eine Lösung. Denn es gab eine
Gruppe von Aufständischen, die der Stadt beseitigt haben wollte. Die Sklaven wurden dafür angeheuert und die Aufständigen außer Gefecht gesetzt. Die Belohnung dafür sollte für jeden eine gewisse Menge Land sein, welches sie jedoch nie bekammen.
So nahmen sich die besitzlosen Sklaven einfach, was ihnen zustand und suchten sich die schönsten Hänge an der Küste in Rio aus.

Auch heute gibt es immer noch einen Grundsatz darüber, dass jeder sich ein Land nehmen kann und wenn man sich ein Haus baut, für mindestens 5 Jahre dort wohnt und Steuern dafür zahlt, gehört einem der Grund und Boden. Das ist auch genau der Grund, warum es auch heute noch jede Menge Favelas in Rio (Brasilien) gibt und sie sich immer weiter ausbreiten.

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Praktisches und Tipps:

– Favela Tour: R$ 65  (www.favelatour.com.br)





Die Traumstadt – Rio de Janeiro

23 11 2009

Nach unserem Abenteuer auf der Seeräuberinsel ging es nun in den Großstadtdschungel von Rio de Janeiro oder wie viele behaupten, die „Schönste Stadt der Welt“.

Auch wir fanden es fazinierend! Eine Stadt mit Stränden und einem See, an die sich viele Bergen mit super Aussichtspunkten fast direkt an das Meer anschmiegen.

Da wir uns nicht richtig entscheiden konnten, ob wir an der legendären Copacabana oder im hippen Ipanema unser Basislager aufschlagen sollten, haben wir uns für ein kleines Hotel direkt an der Grenze zu beiden Bezirken entschieden. So waren wir nach jeweils 3 Querstraßen entweder an der Copacabana oder am Strand von Ipanema. Besser konnten wir es kaum treffen.

Den ersten Abend gingen wir erst einmal zum Ipanema-Strand und schlürften eine Kokosnuß, während wir (die für uns bisher schönsten Menschen hier in Braslien) ein wenig beobachteten.
(Welch ein Glück wir hatten, denn schon bald, soll es verboten sein, Kokusnüsse in Rio zu verkaufen, da diese mit einen enormen Anteil am städtischen Müll beitragen und dieses unter Umständen Ratten anzieht. Lest mehr)

Den nächsten Tag machten wir uns bei strahlendem Sonnenschein und 39 Grad im Schatten auf, die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Wir setzten uns erst einmal in eine der über 500 verschiedenen Linien des Rio-ischen Busnetzes und hofften, daß wir Glück hatten, den richtigen Bus erwischt zu haben – Denn wir wollten zuerst hoch hinaus – Zur Jesus-Statue.

Das Glück war nicht ganz auf unserer Seite und als wir an der Endstation angekommen sind, waren wir nicht, wo wir hinwollten, aber so erhielten wir auf jeden Fall eine günstige Stadtrundfahrt und ein wenig mehr Überblick und Orientierung in der Stadt.

Eines der berühmtesten Wahrzeichen von Rio und eines der 7 Weltwunder ist die Christusstatue auf dem Corcovado-Berg. Um den 30 Meter hohen (plus 8 Meter Sockel) und 1145 Tonnen schweren Jesus zu sehen, fährt man mit der Corcovado Bergbahn durch einen kleinen Dschungel hinauf.

Exkurs über die neuen 7 Weltwunder:

Chichén Itzá, Mayaruinen auf der Halbinsel Yucatán (Mexiko – wo wir in ca. 2 Wochen sind)
Chinesische Mauer, Grenzbefestigungsanlage (Volksrepublik China, wo ich vor einem Jahr war)
Cristo Redentor, Christusstatue in Rio de Janeiro (Brasilien – wo wir jetzt waren)
 Kolosseum, antikes Amphitheater in Rom (Italien)
Machu Picchu, Inkaruinenstadt in den Anden (Peru – wo ich vor 3 Jahren war)
Petra, Felsenstadt (Jordanien)
Taj Mahal, Grabmal (Indien – wo ich vor 2,5 Jahren war und wo wir im März wahrscheinlich sein werden)

Im Anschluß machten wir uns dann auf den Weg zum Zuckerhut, wo wir den Abend mit einem der wohl schönsten Ausblicke über die Stadt, beim Sonnenuntergang über Rio, ausklingen ließen.

Wo wir nun schon so nahe den wohl berühmtesten Stränden Rios wohnten, liefen wir in Badesachen runter zum Strand und ließen es uns natürlich nicht nehmen, trotz der hohen und reißenden Wellen und dem mit Menschenmassen vollgepackten Strand, ein kleines Erfrischungsbad an der Copacabana und in Ipanema zu nehmen.

Am Abend freuten wir uns schon auf eine weitere Attraktion von Rio. Denn bis zum Karneval können wir ja leider nicht bleiben und so haben wir uns einen Besuch bei den Sambagewinnern von 2009 organisiert. Wir landeten dann in derren Arena, wo die Tänzer, Sänger und Musiker jede Woche mehrere Male für den Karneval übten und wo am Wochende eine Sambanacht stattfand.

Um dabei zu sein, muss man vor allem über standkraft und ein schlechtes Gehör verfügen. Denn die Show beginnt nicht vor 12 Uhr mitternachts und geht bis morgens um 6 Uhr.

Bevor die Show beginnt, werden massig „Sambaschlager“ gesungen, die alle Besucher mitgröhlen (ungefähr wie in der Hafenbar) und als nicht Portugiese hat man gar keine Chance in das ganze Geschehen hereinzukommen, da die Lieder nicht wirklich irgendeinen Takt, noch eine Melodie vorweisen konnten.

Als die Show mit einem treibenen Trommelkonzert begann, waren wir hin und weg und unsere Erwartungen stiegen.

Doch dann, wurde alles ganz anders, als wir es uns vorgestellt hatten.

Anstatt heißer Sambarhytmen und Mädels, die ihre Hüften dazu schwangen, war das ganze mehr oder weniger NUR LÄRM. Es gab eine Bühne, wo sich ein paar „Sänger“ befanden, die den ganzen abend nur immer ein und denselben Text (deren Vereinslied) schrien, so daß man sein eigenes Wort nicht mehr verstand, wir keine Stimme mehr hatten und völlig entnervt, aber dennoch froh die Erfahrung gemacht zu haben, was Samba für die Brasilianer ist, ins Hotel fuhren.

Aber unser wohl größtes Highlight in Rio war unser Segelflug über Rio, den wir noch kurz vor unserer Weiterreise am Morgen und nach nur 3 Stunden Schlaf nach einer mißlungenen Sambanacht, angetreten sind.

Ich dachte eigentlich, dass ich extrem aufgeregt sein würde, wenn es denn endlich soweit ist und ich dort in voller Montur auf dem Absprungbrett stehen würde und dass es ein komisches Gefühl sein würde, wenn man kurz nach unten fällt, bevor der Drachen sich im Wind verfängt und man über der Stadt schwebt. Aber es war ein tolles Gefühl, welches leider nur viel zu kurz andauerte. Denn nach ungefähr 7 Minuten kam der nächte Augenblick, wo es einem mulmig in den Knien und der Magenregion werden sollte. Die Landung. Doch auch die verlief überaus schmiedig mitten am Strand von Rio de Janeiro.

Das einzige Highlight, welches wir leider wegen unserer bereits geplanten Weitereise und auch aufgrund der viel zu überhöhten Preise für das Spiel, nicht mehr in unseren Plan hereinquetschen konnten, war ein Besuch für das wohl populärste Fußballspiel in Rio. Das letzte Spiel in dem legendären Maracanã Stadion. Denn danach wird das Station erneuert und nicht mehr die gleiche Atmosphäre und Charme haben. Denn die Brasilianer lieben IHR Station und würden dafür sterben.

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Praktisches und Tipps

TRANSPORT:
nach Rio von Angra dos Reis: mit dem Bus (Costa Verde) für R$ 30 zum Busbahnhof in Rio oder
mit einem privaten Shuttle (Auto) für ca. R$ 40 zum Hotel an der Copacabana

innerhalb Rio’s: mit einem der über 500 Buslinien für R$ 2,20

Die Strassen sind oft Einbahnstraßen, so dass die Busse oft die eine Straße in eine Richtung fahren und die nächste Straße entsprechend in die Gegenrichtung. Fahrpläne existieren nicht und auch keine Karte, wo man sehen kann, wo die entsprechende Buslinie lang fährt. Man kommt aber dennoch meist dort an, wo man hin möchte. Andernfalls kann man dem Kassierer auch bitten, dass er einem Bescheid gibt, wann man aussteigen muß.

Hier findet ihr auf jeden Fall mal einen kleinen Anhaltspunkt, über welche Busse Euch wohin transportieren:

VON COPACABANA NACH
Ipanema: 123, 125, 175, 433, 464
Jardim Botanico: 570, 572, 584
Lapa: 382, 433, 464, 571
Centro: 121, 123, 125, 126, 127
Rodovaria Novo Rio (Busbahnhof): 126, 127, 128, 474
Corcovado (Jesus): 569, 583, 584
Urca (Zuckerhut): 511, 512
Aeroporto International: REAL
Aeroporto Santos Dumont: 132, 415

VON IPANEMA NACH
Copacabana: 123, 125, 175, 433, 464
Jardim Botanico: 570, 572, 584
Lapa: 382, 433, 464, 571
Centro: 123, 125, 132, 175
Rodovaria Novo Rio (Busbahnhof): 128, 474
Corcovado (Jesus): 569, 583, 584
Urca (Zuckerhut): 511
Aeroporto International: REAL
Aeroporto Santos Dumont: 132, 415

VON LAPA NACH
Copacabana/ Ipanema: 382, 433, 464, 572
Jardim Botanico: 158, 410, 571
Centro: 247
Rodovaria Novo Rio (Busbahnhof): 497
Urca (Zuckerhut): 107
Aeroporto International/ Santos Dumont: REAL

VON CENTRO NACH
Copacabana: 121, 123, 125, 126, 127
Ipanema: 123, 125, 132, 175
Jardim Botanico: 170, 172, 173, 179
Lapa: 247
Rodovaria Novo Rio (Busbahnhof): 127, 128
Corcovado (Jesus): 180, 422
Urca (Zuckerhut): 107
Aeroporto International: 324, 326

VON RODOVIARIA NOVO RIO NACH
Copacabana: 126, 127, 128, 474
Ipanema: 128, 474, REAL
Jardim Botanico: 170, 172, 173
Lapa: 362, 497
Centro: 127, 128, 170
Corcovado (Jesus): 497, 498
Aeroporto International/ Santos Dumont: REAL

VON AEROPORTO INTERNATIONAL NACH
Copacabana/ Ipanema: REAL
Centro: 324, 326
Aeroporto Santos Dumont: REAL

VON AEROPORTO SANTOS DUMONT NACH
Copacabana/ Ipanema: 132, 415
Aeroporto International: REAL

SEHENSWÜRDIGKEITEN:
– Jesus Trem Do Corcovado: R$ 36 per Person
– Zuckerhut: Bis zur Hälfte R$ 22 – bis nach oben R$ 44 per Person (Tipp zum Sonnenuntergang rauffahren)
– Sambashow: von R$ 70 (Flop) – 220 (sehenswert) pro Person
– Favelatour: R$ 65 (
www.favelatour.com.br)

ESSEN: asiatische Restaurants in Ipanema:
– Opium (
www.ipanemaplazzahotel.com.br)
– Boodah – Sushi Lounge (
www.boodahsushiloung.com.br)
– Essen nach Kilo: in der Rua Barao da Torre (schräg gegenüber vom Supermarkt), braten Steaks frisch nach Wunsch (Gerichte zwischen R$ 10 – 20)





Die Pirateninsel – Ihla Grande

18 11 2009

Nach einigen starken Regenschauern und Stromausfällen in Paraty, machten wir uns auf zu neuen Abenteuern. Wir nahmen einen der öffentlichen Busse, die nach Angra dos Reis fuhren und fuhren vornehmlich mit Schulkindern über die verschiedenen Dörfer. Nach massigen Stops und einer ca. 2 stündigen Fahrt, kamen wir dann in unserem Fährort an und machten uns auf die Suche nach der Fähre. Dies stellte sich als kleine Herausforderung heraus, da keine Ausschilderung existierte und man den Hafen auch nicht richtig einsehen konnte. Dennoch haben wir es geschafft, den versteckten Pfad, am Ende des Trubels, irgendwo nach langen, fast unbefestigten Wegen, den hinter einer Mauer liegenden Kai zu finden.

Nach cirka 2 Stunden auf einer etwas größeren Nußschale, erreichten wir nun unsere Pirateninsel.

Die Insel war nämlich tatsächlich jahrhuntertelang in den Händen diverser Seeräuber die dies als einen lohnsamen Ort ansahen, da durch diese Region massig Schiffe mit Diamanten und Gold beladen, die See, auf dem Weg nach Portugal, passieren mußten.

Und man kan sich das ganze Geschehen tatsächlich auch heute noch richtig gut vorstellen, wie die Piraten lauerten und sich dann daran machten, die vollbeladenen Boote, zu kapern und auszurauben.

Danach wurde die urwaldbedeckte Insel von 1903 – 1994 als Gefängnis- und Lazarettinsel in Beschlag genommen und war fern von jeglicher Zivilisation. Auch heute leben dort nicht mehr als 4.000 Menschen und es existiert nur eine Sandstraße auf der gesamten Insel. Mehr ist auch nicht nötig, denn Autos existieren auf der Insel nicht. Wenn man sich fortbewegen will, dann nimmt man die altertümliche Methode zu Fuß oder steigt auf ein Boot um und nimmt den Seeweg.

Genau deshalb hat die Insel wohl auch noch den Charme einer Robinson Crusoe Insel, die teilweise mit vielen unheimlichen Entdeckungen im Dschungel auflauert.

Als wir ankamen regnete es in Strömen, donnerte und blitzte und unser Hostel war überbucht. Die halbe Insel stand kurz später unter Wasser und die Kommunikationskanäle, wie Internet und Telefon brachen ebenfalls zusammen.

Aber alles wurde gut und wir machten uns dann am nächsten Tag auf, die Insel ein wenig zu erkunden. So schlenderten wir ein wenig am Strand entlang und wanderten im Urwald, wo wir überall alte Reste von Mauern, Häusern, Kanälen, Munition oder ein noch sehr gut erhaltenes Akvädukt, entdeckten.

Unsere Wanderung durch den Dschungel schien nur bergauf zu gehen. Und so waren wir tapfer und wanderten stetig bergauf und bergauf und bergauf mit komischen Geräuschen in einer unerträglichen Hitze, um  auf die andere Seite der Insel zu den vielen, schönen Stränden zu kommen. Doch auch nach 2 Stunden schienen wir uns ihnen immer noch nicht ausreichend genug genähert zu haben und der Abend brach an, so dass wir uns auf den Rückweg machten.

Es war dennoch eine tollen Wanderung und wir schliefen die Nacht seelig ohne Mücken.
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Praktische Tipps und Preise

TRANSPORT:
nach Angra dos Reis (von Paraty): Mit dem öffentlichem Bus bezahlt man nur R$ 7,85 pro Person anstatt ca. R$ 70 – 90 pro Person mit einem Minibus.

nach Ihla Grande: Fähre von Angra dos Reis (Fahrt ca. 1h 40) um 15.30 Uhr für R$ 6,50 an Wochentagen.
An Wochenenden und Feiertagen gelten andere Abfahrtszeiten und die Kosten erhöhen sich auf R$ 14.
Man sollte jedoch pünktlich sein und wenn möglich sein Ticket bereits vorher kaufen, da das Boot nur begrenzten Platz (ca. 200 Personen) hat.
Falls man die billige Fähre verpasst, besteht auch die Möglichkeit mit einem Schnellboot (ca. 40 Minuten) auf die Insel zu kommen.

nach Angra dos Reis: geht die Fähre morgens um 10.00 Uhr zurück. Auch hier besteht die Möglichkeit mit Schnellbooten zu anderen Zeiten die Insel zu verlassen.

auf der Insel:
zu Fuß: kann diversen Wanderpfaden folgen (Achtung: die Strecken sind oft sehr lang und haben große Höhenunterschiede, weshalb man unbedingt ausreichend Wasser mitnehmen sollte).
mit Boot: es gibt massig Wassertaxis, die einen gerne zu den gewünschten Stränden fahren oder man nimmt an einer Segeltour teil, um mehr von den Stränden der Insel zu sehen.

HOSTEL:
Diverse Hostels, welche man under Hostelworld finden kann. Wir haben im Overnative Green Hostel (Doppelzimmer: R$ 65) gewohnt. In den oberen Zimmern hat man sogar Blick auf den Hafen. Die Hostel-Mama ist sehr zuvorkommend und kocht abends auch auf Wunsch Abendessen.

HOTEL:
Generell gibt es ca. 110 Pousadas auf der Insel und Abseits der Hoch-Session, sollte es keine Probleme geben etwas zu finden.
Wenn jedoch Session ist, Feiertag oder Wochenende, sollte man schon im vorraus buchen, um sicherzustellen, dass man einen Schlafplatz hat.
Wir haben eine Nacht in der
Pousada D’Pillel übernachtet. Die meisten Zimmer liegen
zum schönen Garten hin und bieten einen Balkon (Doppelzimmer: R$ 95).

ESSEN:
An der Hauptstraße beim Strand, gibt es eine kleiner Creperia/ Pizzeria, die sich in der zweiten Etage auf einem Balkon befindet. Das Restaurant ist etwas schwer zu sehen, da nur eine kleine Treppe hinaufführt. Wenn man es allerdings findet, kann man einen herrlichen Blick auf das Meer und das Treiben der Straßen geniessen.
Die Speisekarte bietet verschiedenste Crépes für R$ 15 oder auch Pizzen für 2 Personen für R$ 28.